Donnerstag, 29. Januar 2009

Träume/Schäume

Es gibt Träume, die müssen einfach Träume bleiben.

Ganz konkret: Es gibt bei uns im Ort einen Laden, die Besitzer hören nach 40 Jahren altersbedingt auf und suchen einen Nachfolger.
Mode und Handarbeit.
Altbau, zwei grosse Räume, plus Büro, Toilette und Lagerraum.
Ein Bastel- und Handarbeitsgeschäft, auch wenns noch so spiessig und Hausfrauenkrammässig klingt, wäre genau das, was ich gerne machen würde.
Wusste ich vorher nicht, habe ich herausgefunden, nachdem ich mich dreimal mit dem Besitzer unterhalten habe.

Ich glaube sogar, dass ich ein recht gutes und stimmiges Konzept im Kopf habe, um den Laden etwas zu verändern, so dass die alte Kundschaft erhalten bleibt, aber neue gewonnen wird. Ich wüsste sogar schon, wen ich als Mitarbeiterin gewinnen wollte. Selbst Aushilfen hätte ich schon im Kopf und ein Rahmenprogramm für die ersten Monate.
Bastelvorführungen, Mitbastelaktionen im Laden,....

Warum versuche ich es nicht?
Es ist ganz einfach. Wir haben kein Kapital. Null nix. Wenn ich richtig nachdenke, wie knapp wir eigentlich leben, dann müsste ich wohl nachts wieder wach liegen.
Fällt einer von uns aus, dann ist es nach zwei Monaten eng mit der Hausfinanzierung. Es ist kein Puffer da, geschweige etwas, um was neues aufzubauen, was dann auch sofort laufen müsste, um hier meinen Anteil zum Lebensunterhalt weiter einzubringen.
Das Gattengehalt reicht dafür leider nicht aus, auch wenn er jeden Samstag zusätzlich losziehen würde und noch den Sonntag ebenfalls.
Ich bin nicht so ein risikobereiter Typ, wäre ich alleine, dann wäre es etwas anderes, aber mit Familie und Haus, ist es anders und könnte ich wieder froh werden, wenn ich meinem Sohn erklären muss, dass wir das Haus verlorgen haben, weil ich einen Laden nicht zum Laufen gebracht habe?

Auch wenns ne schöne Idee ist und ich an meinem Job nicht hänge, es ist ein Traum und der wird es bleiben, das Risiko ist zu gross.
Zumindest jetzt.
Vielleicht ändert es sich mal, wer weiss.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und die Möglichkeit einer "schleichenden Übergabe", die dir Zeit zum Einarbeiten und Eingewöhnen unter der Mithilfe der Vorbesitzer gäbe? Es gibt auch andere Kaufmöglichkeiten als "Preis auf den Tisch", scheint mir...

Anonym hat gesagt…

Also, ich denke auch, da müßte man noch mal kreativ dran gehen. Sehr kreativ. lass uns da mal drüber reden, immerhin habe ich damals ziemlich gut mit Ähnlichem verdient.


Die alsoichfindewirsolltenunsereTräumelebenwennauchandersalsgeträumt Besucherin

Land-Pomeranze hat gesagt…

@loco.klar gibt es zig möglichkeiten. Leider ändert das nichts an der Tatsache, dass ich jeden Monaten einen bestimmten Betrag hier "bringen" muss. Kommt der nicht, können wir unsere Raten fürs haus nicht zahlen. Rücklagen = 0.
Und dann kommt dazu: läuft es nicht, komme ich nicht so schnell wieder im Job unter. Ich lebe im ländlichen Raum und kann nicht mehr als 32 Stunden arbeiten, sonst weiss ich nicht wohin mit dem Kind.

Land-Pomeranze hat gesagt…

@Besucherin: deine kreativen Gedanken höre ich gerne.


Was fällt mir denn ein?
Inhaber überrumpeln, laden instandbesetzer, heimlich weiter bei der alten Firma arbeiten, nebenher das neue aufbauen....klingt ehrer nach dem Plan einer Irren. :-) Ich warte mal, was du mir berichten kannst.

Anonym hat gesagt…

So ein Ladengeschäft ist auch der Traum vieler Kinder - und ermöglicht es, Beruf und Kindernähe zu verbinden. Was schadet's, wenn er hinten Aufgaben macht und spielt, während du vorn Sachen verkaufst? Und statt einen Kaufladen aus dem Katalog zu bestellen, stellst du ihm einen richtigen hin, mit richtigen Waren und richtigem Geld... hier bieten sich auch die Möglichkeiten, erst mal probeweise einzusteigen. Was die Vorbesitzer, wenn sie Wert darauf legen, ihr Werk in liebevolle HÄnde zu geben, sicher gestatten werden, für eine Anfangszeit. Dann kannst du sehen, was du wirklich daraus machen kannst.
Träume werden dann wahr, wenn wir jenseits eingelaufener Hohlwege blicken und gehen.

(Sollte dieser Kommentar jetzt doppelt und dreifach bei dir eingehen, dann laß bitte nur einen stehen... ich krieg immer wieder Fehlermeldungen.)

Anonym hat gesagt…

Da die zwei Vögel auf in meinem Blog leider auch nur gekauft sind, werde ich wohl keine Anstellung im Bastelladen bei Dir bekommen.
Aber ein Trost: Derzeit spiele ich Lotto und bin mir SICHER, ich werde den Jackpot knacken. Dann kaufe ich Dir den Laden und bei Dir immer meine Filzwolle.
Abgemacht?
Gruß und Glück auf!
Logonette

Land-Pomeranze hat gesagt…

@Loco. es mag noch so schön klingen und sich in Gedanken anfühlen.
Aber mit "mal ausprobieren" is nich.

Ohne mein Gehalt läuft hier nix mehr.
Zweigleisig fahren ist nicht und ein Handarbeitsgeschäft bringt in einem 13.000 Seelenort nicht das ein was ich brauche, was ich jetzt verdiene.
Da ich als Studentin viele jahre als Buchhalterin gearbeitet habe, weiss ich was alles an Kosten dranhängt, die eine Laie erst mal gar nicht bedenkt.

Und, jetzt mal polemisch ausgedrückt; damit der kleine Chef und ich Kaufladen spielen können, setze ich nicht unser Haus aufs Spiel.
Da bleibe ich dann lieber in meinem Hohlweg.

Land-Pomeranze hat gesagt…

@Logonette: meine Liebe, ich stehe bereit, bringst du das Geld oder soll ich dir meine Bankdaten senden?

Ein gewitzter Schachzug von dir ist es, dich als arbeitsloser männlicher Single zu tarnen, Respekt, meine Liebe.
Ich müsste dann bald kündigen, um zum Quartal frei zu sein, soll ich meinen Chef heute anrufen?