Samstag, 29. November 2008

Bjarne Reuter - Das Zimthaus

Zum Inhalt:

Dänemark im Jahr 1959.
Es ist die Geschichte von vier (oder eher fünf) Freunden die sich im Übergang von Kindheit zum Erwachsenwerden befinden.

Verfall und Verlust steht im Mittelpunkt des Buches.
Zum einen der Verlust der Kindheit, der Märchen und Mythen, der unkomplizierten Kinderfreundschaft und einer Familie.

Der Zusammenbruch der Familie Asmussen, deren (Zimt)haus der gesellschaftliche Mittelpunkt der kleinen dörflichen Gemeinschaft ist, beginnt auf der ersten Buchseite mit dem Unfalltod des Familienoberhauptes.
Ein Jahr lang schafft es die restliche - sehr schratige - Familie das Haus und die (gesellschaftliche) Stellung zu halten, dann müssen sie aufgeben.
Nach und nach verschwindet der geheimnissvolle Glanz des Hauses, bis am Ende davon nichts mehr übrig bleibt.
Ebenfalls gehen die Kräuter- und Heiltränke zur Neige, Porzellan, Gläser, antike Möbel, ausgestopfte seltene Tiere, usw. werden vekauft.

Am Ende ist die ganze Familie verschwunden und die männliche Hauptperson findet nach einem Urlaub mit den Eltern nur noch ein leeres Haus vor.

Mein Urteil:
ein sehr stimmungsvolles und sehr lesenswertes Buch, das einen ein Jahr lang am Leben der Menschen in der Sankt-Laurentius-Allee teilhaben lässt.
Auch wenn der Inhalt traurig klingt und es im Nachklang schon recht melancholisch ist, hat es von Anfang an Freude gemacht, die Menschen in dem Buch kennenzulernen und sie zu begleiten und es ist schwer, sie in die Erwachsenenwelt zu entlassen.

Anders, ganz anders

Wir hatten eine kleine vorweihnachtliche Tradition.
Drei Damen treffen sich an einem Abend zum gemeinsamen Kränze binden, quatschen und Rotwein trinken.
Es war auch mal eine weitere Dame dabei, aber die drei bildeten den harten Kern.
Normalerweise fand diese Runde bei uns statt und es war stets ein schöner und lustiger Abend.

Da ich körperlich noch nicht voll auf der Höhe bin, findet der Abend nun bei einer aus dem Dreierbund statt.

Und was sagt sie mir gestern:
Ach ja, wir fangen schon um 17 Uhr an. Und wenn die anderen noch kommen, dann sind wir sieben.
????
Da frage ich sehr verwirrt. Wer sind denn die anderen 4 und warum schon so früh?
Ich möchte diesmal, dass die Kinder auch mitmachen und mit den weiteren Damen, das hat sich so ergeben.
Aha.

Gestern abend informiere ich die zweite Dame aus der Ursprungsgruppe und teile ihr die neue Planung mit. Sie war gleichermassen konsterniert wie ich und sagte nur: Es war doch immer so schön!
Wir haben alle Kinder und machen JEDEN TAG etwas mit ihnen, es war einer dieser wenigen Abende, die nur uns Erwachsenen gehörte.
Wir anderen beiden haben mitgeteilt, wir könnten frühestens um 18.30 und ehrlich gesagt, habe ich überhaupt kein Bock mehr.
Auf den Abend habe ich mich sehr gefreut, jetzt habe ich überhaupt kein Bock mehr.

Passiert anderen sowas auch oder liegt es an mir?

Freitag, 28. November 2008

Per Petterson - Pferde stehlen

Der 67 jährige Trond zieht sich aufs Land zurück. In Ostnorwegen fühlt er sich wohl und angekommen, hier hat er geplant ganz alleine und ruhig seinen Lebensabend zu verbringen.

Die anfängliche Idylle und die augenscheinliche Ruhe und Ausgeglichenheit bekommt bald die ersten Risse und spätenstens als Trond seinem Nachbarn begegnet, stellt er sich seiner Vergangenheit.

Auszug aus dem Klappentext:
"als ein Nachbar auftaucht, holen ihn die Ereignisse jenes Sommers vor mehr als fünfzig Jahren ein. Damals verbrachte er die Ferien mit seinem Vater in einer Hütte nahe der schwedischen Grenze. Es ist eine Gegend in der man Pferde stehlen kann. Als in der Nachbarsfamilie ein schreckliches Unglück geschieht, entdeckt der Junge das wohlgehütete Lebensgeheimnis des Vaters."

Mein Urteil:
Die Landschaft Norwegens ist allgegenwärtig und erreicht die Protagonisten bis ins Innerste. Mich als Leserin ebenfalls. Manchmal war mir, als könnte ich die Kühle des Sees spüren und habe mitgeschwitzt, als sie Bäume gefällt haben.
Per Petterson erzählt einfühlsam und dabei zurückhalten - unaufdringlich.
Die Hauptperson ist, mit ihren ganzen Lebensbrüchen, immer deutlicher zu erkennen und es ist am Ende traurig, wenn man von ihr Abschied nimmt und die letzte Seite gelesen hat.
Wer wie ich gerade Bücher mag, in denen die Landschaft ein grosser Teil der Geschichte und Atmosphäre des Erzählten ausmacht, der wird dieses Buch mögen.

Neues aus der Schule

Schon länger habe ich mich nicht mehr über die Schule ausgelassen, dazu hatte ich auch im alten Blog kein Bock mehr, hier fühle ich mich wieder freier zu schreiben und habe auch wieder viel mehr Lust dazu.

Vor Kurzem war die Klassenlehrerin da, ich wollte ihr Bastelmaterial geben, wir mussten aber feststellen, dass die Kinder erst in der dritten Klasse damit etwas anfangen können. Unsere Lagerkapazität ist gross, so kann es hier warten.

Sie ist noch ca. eine Stunde geblieben und wir haben uns sehr angeregt unterhalten. Ersteinmal gar nicht über die Schule, sondern über privates. Sie hat in ihr Leben einblicken lassen, und konnte sich auch über uns einen Einblick verschaffen.

Irgendwann war natürlich auch die Schule Thema. Es hat mir gefallen was sie gesagt hat und besonders verdient sie meinen aufrichtigen Respekt für ihren Ungehorsam.
Die Schulleitung ist schwierig, zeigt sich unnahbar, kalt, wenig an Menschen, besonders Kindern interessiert. Es wäre "ihre" Schule, so stellt sie es auch vor dem Kollegium dar. Freunde hat sie dort nicht gefunden, auch keine Anhänger ihres Stils. Frustration macht sich im Lehrerkreis breit.
Geburtstage sollen nicht gefeiert werden, auch beteiligt sie sich (sie ist Klassenlehrerin der anderen 1. Klasse) nicht am traditionellen Weihnachtsbaumschmücken in der Innenstadt, dort bekommt jede 1. Klasse und die Kindergärten einen Baum, den sie selbst gestalten können.
Unsere Klassenlehrerin macht es.
Auch Geburtstage werden bei ihr gefeiert, es ist ihr wichtig und und deshalb macht sie es auch.

Sie weiss, wie schwierig es an der Schule ist und versucht es so gut wie möglich zu gestalten.
Ihren eigenen Frust über die Lehrerin die Kunst und den Förderunterricht in der Klasse gibt hat sie mir mitgeteilt. Mein Eindruck war ähnlich, nun ist es bestätigt worden, die Dame hat keine Lust.
Im nächsten Jahr will sie unbedingt aus dem furchtbaren Klassenraum heraus und möchte den neuen Raum ansprechend gestalten.
Meine Unterstützung hat sie.

Als sie weg war, habe ich noch länger über das Gespräch nachgedacht und am Morgen habe ich dem kleinen Chef einen Brief mit in die Schule gegeben, mit der Frage, ob sie sich über einen Adventskranz für die Klasse freuen würde.
Am Mittag rief sie gleich an, da sie sich sehr darüber gefreut hat. Sie hatte sich vorgenommen, jeden Morgen im Advend mit einer kleinen Feier zu beginnen, da kommt der Kranz genau richtig und ob es gewünscht ist oder nicht, ist ihr egal.
Toll.

Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht so bald wieder krank wird.

Heute Nachmittag geht es zum Baumschücken, der kleine Chef freut sich, die Kinder der anderen 1. Klasse hätten sich bestimmt auch gefreut.

Donnerstag, 27. November 2008

Frank McCourt - Tag und Nacht und auch im Sommer

Frank McCourt lässt uns an seinen Erinnerungen als Lehrer teilnehmen.
Wir erleben mit, wie er als Lehrer an einigen Schulen scheitert, wie er sich im Unterricht selbst sucht und dann auch (irgendwie) findet.
Da gibt es die eine und andere Anekdote aus dem Schulalltag und die ein oder andere "gerettet" Schülerseele.
Über seine gescheiterte Ehe dürfen wir etwas erfahren und den misslungen Versuch in der alten Heimat zu promovieren.
Das wars.

Mein Urteil:
Die war mein drittes Buch von Frank McCourt. "Die Asche meiner Mutter" gehört ganz eindeutig in meine persönliche Top 10 und auch der Nachfolgeroman "Ein rundumm tolles Land"
Die Buch hat mich über 330 Seiten mehr oder weniger gelangweilt.
Obwohl es McCourt gelingt flott zu erzählen, hat er mich häufiger mit seinen Geschichten genervt, als dass ich mich über die Geschichtchen aus seinem Berufsleben erfreut hätte. Immer wieder habe ich mich gefragt: hätte ich mir so einen Lehrer gewünscht?
Vielleicht ja, aber nur, weils leicht gewesen wäre.
Sehr unangenehm aufgestossen sind mir seine Selbstbeweiräucherungen und das unterirdische Vorwort in dem er seinen ehemaligen "Peinigern" verzeiht.
Ob es an der Übersetzung liegt? Ich weiss es nicht, das war nix!
Muss man nicht lesen und leider hat er die Chance vertan, uns Lesern einen Blick hinter die Kulissen des amerikanischen Bildungssystems zu werfen.

Je näher, je ferner

Wieso ist es eigentlich so schwer mit Menschen zu reden, die uns nah sind?

Die Schwierigkeiten scheinen noch verstärkt zu werden, wenn man eigentlich glaubt, man wäre auf einer Wellenlänge.

Man kennt sich unglaublich lange, hat eine gemeinsame Geschichte und dennoch lösen einfach Sätze gleich eine mittlere Krise aus und werde völlig überinterpretiert oder nicht gewollt.
Wieso darf ich nicht sagen: Mir gefällt das nicht.

Es ist oft so nervig, ich eiertanze schon immer herum, wenn mir mal etwas wichtig ist anzusprechen und hinterher denke ich eigentlich jedesmal: hättest du doch den Mund gehalten.
Und den Preis habe ich zu zahlen, egal welche Möglichkeit ich wähle.
Sage ich nix, geschieht etwas, das mir nicht zusagt.
Sage ich etwas: ist jemand anders gekränkt, ändert etwas an der Situation, lässt es mich aber spüren.
Es ist zum aus der Haut fahren.

Mittwoch, 26. November 2008

Das Schönste

Es gibt doch wirklich nichts schönes als mit Kindern zusammen zu leben.
Das behaupte ich zumindest immer wieder steif und fest.

Am Wochenende wurde mir wieder ganz deutlich vor Augen geführt, wie seltsam man als Eltern drauf sein muss, um diese schwämersichen Sätze zu sprechen.
Um ca. 22 Uhr verkündete der kleine Chef:
"Mama, mir ist schlecht, ich glaube ich möchte einen Eimer neben dem Bett stehen haben"
Der simuliert doch nur, denkt sich die Mama, holt aber dennoch einen Eimer.

Keine 5 Minuten später.
"Mama, ich muss kotzen"

Er simuliert wohl doch nicht und schwupps war das Abendessen wieder draussen. Ein kleiner Blick liess mich wissen, es sah nach fast genauso aus, wie vorher.
Das ist definitiv zu viel für mich, da musste der Gatte ran. Da er auch am Samstag vor 5 Uhr aufstehen musste, wusste ich: Das wird meine Nacht, aber den ersten Eimer leert definitiv er.

In kurzen Abständen beschäftigten der kleine Chef und ich uns mit Eimer-füllen-Eimer-leeren.
Und das ist das Novum: wir mussten nicht einmal das Bett neu beziehen.
Ab ca. 2 Uhr hat sich die Magengrippe noch zu einer Darmgrippe erweitert und wir haben dann an der Stelle bis ca. 4 Uhr weitergemacht.

Am nächsten morgen, als ich ein sehr blasses, fiebriges, aber mich tapfer anlächelndes Kind sah, wusste ich wieder: Es gibt einfach nichts schöneres, als - diese, mein - Kind zu haben, auch wenn es manchmal zum kotzen ist.

Frank Goosen - So viel Zeit

Vier Schulfreunde sind in die Mittvierziger Jahre gekommen und quälen sich mehr oder weniger gut durchs Leben.
Eine Doppelkopfrunde bietet den Rahmen für regelmässige Treffen und dort wird auch die Idee geboren, es noch einmal richtig krachen zu lassen.
Eine Rockband wird gegründet.
Dafür brauchen sie noch einen fünften Mann und so wird ein weiterer ehemaliger Schulfreund von Berlin nach Bochum gebracht.
Der Glanz von früher ist dahin, dafür brechen die alten Geschichten durch und erleben beim Abitreffen ihren Höhepunkt.

Mein Urteil:
Wenn man aus Bochum/dem Ruhrgebiet kommt und gerne Doppelkopf spielt und zudem eine in den 1960er Jahren geboren wurde, dann ist es ganz einfach dieses Buch sehr sehr sehr zu mögen.
Ich finde es großartig, dass Goosens es bringt über Seiten hinweg einen Doppelkopfabend mit der Analyse einzelner Spiele zu beschreiben.
Das kann einen langweilen, wenn man das Spiel nicht kennt, als Doppelkopfspieler ist es ein grosser Spaß.
Ich fands richtig klasse und könnte es glatt nochmal lesen.

Dienstag, 25. November 2008

Tschö Manni

Sobald ich die nordrheinwestfälische Landesgrenze erreiche, stelle ich meinen Radiosender um, WDR 2 ist im Autoradio stets programmiert und wenn ich richtig viel Glück habe, dann moderiert gerade Manni Breuckmann irgendeine Sendung, Morgenmagazin, Mittagsmagazin, zwischen Rhein und Weser - so heissen sie, glaube ich.

Niemals habe ich mich am Tippspiel "Manni gegen den Rest der Welt" beteiligt, auch wenn ich immer davon geträumt habe, gegen Manni zu gewinnen und als Preis mit ihm ein Länderspiel anzusehen.
Manni ist für mich Heimat, ich mag ihn, mochte ihn schon als Kind und habe sogar ein Autogramm von ihm, mit persönlicher Widmung. "Der VfL wird nie absteigen" Nun, selbst Manni irrt mal.

Am 13.12. wird er sich zum letzten Mal in die Konferenzschaltung einmischen und vom Spiel VfL Bochum gegen Köln berichten. Da werde ich sicherlich das Radio einschalten, habe ich doch vor an dem Tag im Ruhrgebiet zu sein.
Manni Breuckmann hat viele Jahre nicht öffentlich gesagt, für welchen Verein sein Fußballherz schlägt, meine Hoffnung, dass er ebenfalls auf der Seite des VfL steht, ist irgendwann zerstört worden. Ein Schalker ist er. Nun, das ist nicht schön, aber ich sehe mal grosszügig darüber hinweg.

Manni Breuckmann ist ein Radiomoderator der alten Schule, er war stets gut informiert, hat sich nicht nur im Sportumfeld bewegt, sondern hat viele Jahre die oben genannten Sendungen moderiert.

Zwei Bücher hat er ebenfalls geschrieben: "Rote Karte für Pommes" und eine Jugend-Biographie "Mein Leben als jugendlicher Draufgänger".

Tschö Manni

Maarten ´t Hart - Der Flieger

"Mein Vater war Totengärber. Sein Arbeitstag fing um halb acht an. von halb eins bis halb zwei durfter er Pause machen. Er machte Feierabend, "wenn von der Turmuhr der erste der Fünf-Uhr-Schläge ertönt. Dann hör ich auf. Als ob ich mich nicht genug abgerackert hätte.!".....Bis meine Mutter anfing, den Tisch für das Abendbrot zu decken, erzählte mein Vater von seinen Erlebnissen inmitten der Toten.

-- so beginnt Maarten ´tHart seinen Roman.
Wie in allen seinen Romanen spielt die Kirche eine wesentliche Rolle. In diesem Roman noch viel mehr und direkter als in all den anderen die ich von ihm gelesen habe.
Es geht um Ausschluß und Gemeinschaft, Freundschaft und Familienstrukturen, Aussenseiter und Anderssein und ganz ganz viel um Bibelforschung und Interpretation.

Mein Urteil:
Als Maarten ´tHart Fan überlege ich nicht lange, ob ich noch ein Buch von ihm lesen möchte oder nicht, ich möchte sehr gerne sein komplettes Werk lesen und da ist nurnoch wenig abzuarbeiten.
Wäre das mein erster Roman von ihm gewesen, weiss ich nicht, ob ich so begeistert gewesen wäre, wie von den Anderen, man muss den Autor schon sehr mögen, um sich durch seitenlange Debatten über Bibelinterpretation angereichert mit vielen Zitaten aus der Bibel zu "quälen" Ich konnte das gut annehmen und habe mich an den Debatten erfreut. Interessante Gedankengänge, die mir bisher so noch nicht unterkamen.
Für mich ist Maarten ´tHart ein so bedeutender Autor, da er mein kindliches In-Holland-ist-alles-schön-bunt-und-alles-haben-sich-lieb genommen hat und mir eine ganz anderes Seite unserer Nachbarn aufgezeigt hat, die ich glaubte, so gut zu kennen.
Ich würde das Buch nicht unbedingt verschenken, ausser jemanden mit dem ich dann in den nächsten Wochen über die Bibel diskutieren möchte.

Montag, 24. November 2008

Sterne und Engel




































Diesen kleinen Engel konnte ich gestern nicht im Blumenladen zurücklassen.

Seltsamerweise hat die Kerze herausgetropft, das muss ich noch mal beobachten.

Die Idee endlich mal wieder Sterne aus Papier zu basteln, habe ich von einer Blogfreundin und danke ihr für diese tolle Idee. Wir sind mit unseren Ergebnisse sehr zufrieden und werden bestimmt noch das ein und andere hinzufügen.

Carlos Ruiz Zafon - Der Schatten des Windes

Der junge Daniel wird von seinem Vater zum "Friedhof der vergessenen Bücher" geführt.
Er ahnt nicht, dass die Wahl des Buches Der Schatten des Windes einen grossen Einfluß auf sein weiteres Leben nehmen wird.
Der Roman und das Leben von Daniel verbinden und verknüpfen sich immer mehr, bis ihre Grenzen kaum noch auszumachen sind.
Neben der Entwicklungsgeschichte von Daniel, erlebt der Leser die politischen Bedingungen die in Barcelona zum Beginn des 20. Jahrhunderts herrschten.
Es geht um Liebe, grosse Gefühle, Einsamkeit, wahre Freundschaft die zum Teil selbstaufopfernd ist, Politik, Literatur.

Fazit: Ich habe bestimmt 5-6 mal anfangen müssen, um in die Geschichte reinzukommen, da mich die ersten Seiten überhaupt nicht fesseln konnten.
Später wurde es besser, als die erste Randgeschichte abgehandelt war, dann konnte ich das Buch auch kaum noch aus den Händen legen.
Absolut weiterzuempfehlen und ein wunderbares Geschenk.

Sonntag, 23. November 2008

Sterne, Engel und Ingwertee

Das Wochenende spielten sich zum grössten Teil im Hause am warmen Ofen statt. Der kleine Chef musste sich auskurieren und so konnten wir uns mit Bastelarbeiten auf den Advent einstellen.

Heute morgen habe ich gleich bemerkt, dass ich endlich - nach fast fünf Wochen - für eine gewisse Zeit schmerzfrei war und sofort spürten ich den Drang nach draussen.

Wie jedes Jahr begann der Advent für mich im Blumenladen im Nachbarort. Sie feiern eine grosse Adventsausstellung und wie in jedem Jahr war es etwas ganz besonderes. Es gibt einen kleinen Raum, in dem nur Kerzenlicht brennt und der dadurch ein wundervolles Licht hat und gleichzeitig eine schöne Wärme. In diesem Raum finden sich zahllose Engel, sie hängen an den Decken, sie sitzen auf Tischen und in Regalen, sind auf Kränzen usw. Als ich vor Jahren zum ersten Mal dort war, hat es mich erst erschlagen, dann habe ich mich dem Zauber hingegeben und geniesse es inzwischen jedes Jahr.
Natürlich geht es dem Blumenladen darum ihre Kränze, Gestecke und Zubehör zu verkaufen, aber sie schaffen es auch, es gemütlich zu machen, es gibt Plätzchen, Gebäck (sogar ayurvedisches) und neben dem üblichen Glühwein auch Ingwertee.

Zwei neue Engel sind mit zu uns nach Hause gekommen. Der kleine Chef wollte unbedingt einen mit einem nackten Pöchen und ich konnte einen kleinen ebenfalls nicht stehen lassen.
Fotos folgen.

Es war ein ganz wundervoller Sonntag.

Volljährig

Heute wird die Tochter meiner Schulfreundin18 Jahre alt.
Ich finde diese Tatsache genauso unglaublich, wie ich es damals unglaublich fand, als ich sie im Krankenhaus besuchte, um ihr Baby zu bestaunen.

Damals war ich in einer ganz anderen Phase, ich hatte gerade mein Studium begonnen, mein richtiges Fach gefunden - vorher hatte ich einen kleinen Umweg einlegen müssen und mich an der Ruhruniversität eingelebt.
Ich habe mein Studentenleben in vollen Zügen genossen und der Gedanke eine Familie und ein Kind zu haben, überstieg völlig meine Vorstellungskraft.

Meine Schulfreundin hatte ich viele Jahre aus den Augen verloren, zwischendurch gab es kurze Besuche, aber nie wurde es so richtig ernst, wir hatten uns zu Bekanntschaften degradiert. Das kommt vor.

In diesem Jahr haben wir uns erneut wiedergefunden.
Diesmal war es anders und ich freue mich sehr darüber.

In drei Wochen werden wir zusammen einen Abend in der Aula unserer alten Schule verbringen. Bestimmt werden wir den ein oder anderen Lehrer sehen, vielleicht auch noch eine weitere Schulfreundin treffen, aber die Hauptattraktion des Abends wird ihre Tochter sein, die auf der Bühne stehen wird und die die Hauptrolle in der Schuloper singen wird.
Damals waren wir auch beide im Schulchor aktiv, zu einer Hauptrolle hat es bei uns beiden damals nie gereicht, was nicht schlimm war, wir konnten einfach nicht so gut singen.

Ich freue mich sehr auf den Abend!

Samstag, 22. November 2008

Worst Case

Wie in jedem Winter wartet der kleine Chef auf den ersten Schnee. Gestern Mittag sollte es schon soweit sein.
Der Schnee lies allerdings auf sich warten.
Heute ist er da und wundervoll anzuschauen, leider wird er ihn nur durchs Fenster bestaunen können, da gestern abend ab 22 Uhr mit einer recht heftigen Magen- und Darmgrippe geschlagen ist.
Was für eine Nacht!
Da er auch Fieber hat, wird es nichts mit dem ersten Schnee.