Mittwoch, 14. Januar 2009

Gelesen: Stefan Merrill Block - Wie ich mich einmal in alles verliebte

Meine Mutter hat mir das Buch geschenkt, ich sollte es mit ins Krankenhaus nehmen.
Mein erster Eindruck: Seltenblöder Titel und ein Thema das mich überhaupt nicht interessierte. Das erste Kapitel hatte meinen Eindruck verstärkt und so hatte ich es schnell wieder weggelegt. Aus Magel an Alternativen habe ich es dann im Krankenhaus doch noch gelesen und war überrascht.

Zum Inhalt:
Der Teenager Seth hat nicht nur Probleme mit sich, seinen Pickeln, seinen (falschen) Hobbies, seiner mangelnden Attraktivität bei den Mädchen, auch seine Mutter bereitet ihm zunehmend Sorgen.
Es stellt sich heraus, dass seine Mutter, die gerade einmal 35 Jahre alt ist, an einer selten Form von Alsheimer leidet.
Als die Mutter in ein Pflegeheim kommt, "das Wartezimmer", beschliesst Seth ein Wissenschaftler zu werden und ein Heilmittel gegen Alsheimer zu entdecken.
Er knackt die Datenbank eines anerkannten Wissenschaftlers und begibt sich auf die Suche nach anderen Patentien, die alle unter der gleichen Form leiden, die zum ersten mal im 18. Jahrhundert in England auftrat und von "Robert Mappelthorpe IV." verbreitet wurde.
Die Suche wird zu einer Suche nach der eigenen Familiengeschichte, die die Mutter stets verschwiegen hatte.
Zeitgleich sitzt der zweite Ich-Erzähler - Abel - in seiner heruntergekommenen Farm und wartet. Auf die Planierraupen, die seine Farm niedereissen wollen, auf den Tod und vor allen Dingen auf seine Tochter, die vor 20 Jahren die Farm verlassen hatte.
Seth und Abel kennen sich nicht, sind sich nie begegnet.
Sie verbindet einiges, unter anderem die Kenntnis der selben Legende, der Geschichte der goldenen Stadt Isiodra, dem sagenumwobenen Land, in dem es keine Erinnerungen gibt.

Nach dem ersten Kapitel, das mir überhaupt nicht gefallen hatte, Abel, ein Krüpel, ein Aussenstehender, liebt die Frau des Bruders und beobachtet sie, hat das Buch mich in seinen Bann gezogen.

Es ist eine hinreissende Liebesgeschichte, eine wundervolle Legende über Isidora und eine spannende Familiengeschichte.

Mein Urteil: absolut Lesenswert, ein Buch das einen bleibenden Eindruck zurücklässt und noch lange nachklingt

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