Freitag, 24. April 2009

Ich bin dann mal weg

Heute ist wohl wirklich der letzte ruhige Tag vor der geplanten Zeitreise.

Morgen wird der Hänger beladen, der im übrigen noch nicht hier ist und wie ich hörte auch noch nicht einmal angefragt wurde.
Ja, danke, ich freue mich sehr, wenn ich mich so gut auf Absprachen verlassen kann. Das wird sicherlich noch klappen...
Der Gatte muss die Stühle noch fertig bearbeiten, die Rückenlehne sieht noch aus wie ein gerades langes Brett und behandeln muss er sie auch noch, ausserdem will er die Keile alle noch einmal neu machen, ach ja, leider muss er auf jeden Fall am Samstag in die Firma, es ging kein Weg dran vorbei.
An zwei Gewändern muss ich noch minimale Feinarbeiten ausführen.
Für meine Hutkollektion, möchte ich noch einfache Hutständer bauen, das Holz konnte ich mir gestern schon zusammen suchen, angezeichnet habe ich es auch schon.
Sieben Hüte müssen noch mit Borte versehen werden.
Die Seifensteine haben noch keine "Steinadern".
Die Plane für unseren Stand hat noch keine Ösen, dafür gibt es schon mal ein Planendach, da sah es am Sonntag noch ganz düster aus.

Und die Hasenfelle, die warten eigentlich noch darauf eine Decke zu werden, zumindest für den kleinen Chef, aber wann mach ich das noch?

Im nächsten Jahr fange ich früher an, oder habe ich im nächsten Jahr gar nix mehr zutun?
Ich weiss jetzt schon, was ich am Gatten noch gerne sehen würde.
Und dann hätten wir auch genug Leihgewänder für Freunde.

Donnerstag, 23. April 2009

Sozialkontakte

Seit ich hier auf dem Land lebe, habe ich nicht so viele Freunde und Bekannte, wie ich es früher hatte.
Immer wieder merke ich, dass ich es einfach nicht hinbekomme, mich um Menschen zu kümmern. Nach der Arbeit und der weiten Fahrerei und dem täglichen Kontakt mit vielen Menschen, mag ich oft einfach nicht mehr und bin zu faul dazu.
Ab und an ärgere ich mich über mich selbst, besonders in den letzten drei Tagen.
Wieder sind mir zwei Frauen begegnet, die mir ganz deutliche Signale gesendet haben, dass sie gern mit mir zutun haben.
Am Montag bin ich in einen Geburtstag hineingeplatzt und war dennoch ein gern gesehener Gast, den man gar nicht gehen lassen wollte.
"Besuchst du mich bald wieder?" fragte eine ganz tolle Frau, deren Nähe und Gespräche mit ihr ich jedes mal geniesse.
Werde ich es diesmal schaffen?
Ich hoffe es, vielleicht treffen wir uns schon in der nächsten Woche.
Gestern war die Klassenlehrerin da.
"Es ist was zwischen uns, das habe ich gleich gespürt" so sagte sie, aber sie hätte sich vorgenommen, alle Eltern zu siezen.
"Dann warten wir eben noch drei Jahre" war meine lachende Antwort.
Und musste daran denken, dass ich sie fast - ganz ausversehen - mit einer Umarmung begrüsst hätte, als sie überraschend vor der Tür stand, wie ich es mit einer Freundin gemacht hätte.

Das zeigt wohl alles, dass ich mein Schneckenhaus langsam mal wieder verlassen sollte.
Nächste Woche habe ich ab Mittwochnachmittag genug Zeit dazu. 1.000 andere Lager von Mitlagernden werden um uns herum sein, da das wird Therapie genug sein.

Mittwoch, 22. April 2009

Muskelkater

Er ist jetzt schon zu spüren. Überall. Mein Körper hat überhaupt keinen einzigen Muskel mehr.

Nach über einem halben Jahr der völligen Untätigkeit, war ich heute zum ersten mal eine kurze Runde walken.

Der Stockeinsatz war noch nicht drin, ich habs gleich gemerkt, dass das noch Schmerzen und Ziehen verursacht, aber eine halbe Runde habe ich geschafft.
Nach einer halben Stunde geht es mir "im Problembereich" immer noch gut, ich werde es jetzt mal untersuchen und hoffe, dass ich heute wieder ein Stück altes Leben zurück gewonnen habe.

Ostergedanken Rückblick

Gerade habe ich bei Loco gelesen http://locojustloco.wordpress.com/ und möchte nun auch meine Ostereindrücke nachholen.

Vor zwei Jahren waren der Gatte, der kleine Chef und ich im Osternachtsgottesdienst und haben dort einen unvergesslichen Abend erlebt über den wir oft noch sprechen.
Der kleine Chef hat nicht soviel mitbekommen und hat bald lautstark zu schnarchen begonnen.
Ich habe mich dort in dieser kleinen Spätmittelalterlichen Kirche mit diesem herrlichen Pfarrer (der vor zwei Jahren unseren Sohn getauft hat) richtig wohl gefühlt.
So wie schon seit zig Jahren nicht mehr in der Kirche.
Ein grosses Osterfeuer mit viel Bier und Lärm hat mir überhaupt nicht gefehlt, im Gegenteil.
Im Jahr danach waren wir in Holland, das war auch schön, aber ich habe oft an die Osternacht in der kleinen Kirche gedacht...

In diesem Jahr wollte ich unbedingt wieder hin, gerne mit der ganzen Familie, der Gatte war leider nicht zu bewegen.
Der kleine Chef war dabei und ist auch diesmal nicht eingeschlafen.
Zum Abendmahl wurde natürlich auch geladen, die meisten gingen hin, nur der kleine Chef und ich blieben sitzen.

(Einschub für Loco: Es gab im übrigen richtiges Brot, das fand ich schon immer am schönsten und kleine Einzelbecher. Beim ersten mal war ich verblüfft, als ich die vor Jahren das erste mal sah, aber inzwischen habe ich mich damit angefreundet. Es kommt wohl auch stets darauf an, wie es ausgeteilt wird und ob es seltsam befremdlich wirkt und rüber gebracht wird oder mit einer freundlichen Selbstverständlichkeit gereicht wird.)

In der Kirche hatte ich ihm noch gesagt, dass ich natürlich bei ihm bleiben würde, damit er nicht alleine sitzen bleiben muss.
Wirklich geglaubt hat er mir nicht, so hat er mich gefragt, warum ich nicht nach vorne gegangen bin.
Auf der Rückfahrt hatten wir ein längeres Gespräch und ich habe zum ersten mal ganz offen über meinen Glauben/Nichtglauben mit ihm gesprochen, bisher wollte ich das nicht. Er glaubt ganz offen und fest an Gott, da ist es nicht am mir den Zweifel zu setzen.
Aber in dieser besonderen Nacht war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich ihm sagen konnte: "ich habe meinen Glauben vor vielen Jahren verloren, bin gar nicht mehr in die Kirche gegangen. Erst seit ich diesen besonderen Pfarrer kennengelernt habe, kann ich ab und an wieder hingehen, aber zum Abendmahl kann und will ich noch nicht wieder gehen."
Der kleine Chef war ganz erstaunt und sagte dann: Mama, ich helfe dir deinen Glauben wiederzufinden."
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass bei mir die Tränen liefen.
Wir haben beschlossen, dass wir häufiger am Sonntag zusammen in die Kirche werden gehen.
Sonntag in zwei Wochen werden wir während des Mittelalterevents am Feldgottestdienst teilnehmen, dort wurde der kleine Chef ja vor zwei Jahren getauft.
Es hat mir immer gut gefallen und ich habe den Gottesdienst gemocht, so wie er in den letzten Jahren stattfand.
Seit dem letzten Jahr gibt es eine Veränderung. Es wird ein ökomenischer Gottesdienst werden.
Gefällt mir nicht so gut. Mein Unbehangen mit der katholischen Kirche habe ich in den letzten Jahren, aus Freundschaft, gut unterdrücken können, nun kommt er wieder richtig stark zum Vorschein.
Für mich kann Kirche gerade nur mit diesem einen Pfarrer stattfinden.
"Ich bin sehr stolz auf meinen Mann" sagte mir seine Frau vor ein paar Tagen und lud mich zum Kaffee ein (den ich mir noch nicht mit ihr getrunken habe)
"das können sie auch" war meine Antwort.

Ich bin gespannt, wie es mit mir und der Kirche weitergehen wird. eines ist mir klar geworden, auch für meine guten Freunde, werde ich nicht mehr an Feierlichkeiten der katholischen Kirche teilnehmen, den die werden es schaffen mich für immer zu vertreiben.
Auch kein Kirchenkarneval mehr!

Freitag, 17. April 2009

Genähtes - Kleidung

Dieses Kleid hat mir am meisten Zeit geraubt. Beim ersten Versuch war es ein Sack. Also habe ich alles wieder aufgetrennt. Dann noch mal genäht. Festgestellt, dass wieder einiges nicht so sass wie es sollte.
Ich glaube, ich habe jede Naht bestimmt vier mal genäht. Wäre der Stoff nicht so teuer gewesen, wäre es bestimmt im Müll gelandet. Nun bin ich endlich zufrieden und finde es sehr gelungen. Es sieht ganz schlicht aus, sollte es auch, die Ärmel sind innen gefüttert und am Hals ist eine ganz tolle einfache Borte.










Eine Einfache Hose für den kleinen Chef. Jeans sehen einfach blöd aus, wenn man sonst vollgewandet ist.

















Partnerlookgewand Kleiner und grosser Chef


















Übergewand für den kleinen Chef


















Wollgewand. Das haben wir alle drei, soll uns warm halten und muss hoffentlich erst am Abend getragen werden, weils sonst so schön sonnig ist.
Am Kragen gibt es jeweils Unterschiede.











Höllenfenstergewänder für mich. Eins passt nicht so gut, danach hab ich mir endlich ein Schnittmuster gekauft. Die Zeiten der Säcke sind vorbei.











Weiteres Höllenfensterkleid. Das Muster sieht auf dem Foto seltsam aus, in Wirklichkeit ist es ein zweifarbiger Wollstoff. Kratzt auch ein bisschen.
















Untergewänder. Hier ist meines zu sehen. Der kleine und der grosse Chef haben jeweils zwei davon bekommen.













Dann gibt es noch ein schwarzes Gewand, welches der Gatte bekommen sollte. Es sieht an ihm aber aus wie eine Glocke oder ein Kleid der wilden 50er.
Er will es nicht tragen, ich mag es ja nicht wenn auch noch gemeckert wird. Dankbar sollen sie sein, dass ich soviel genäht habe!!! :-)
Aber im Ernst: das Ding sieht wirklich Kacke aus, das muss noch mal ganz neu genäht werden. Und das wird nicht mehr bis zum 1. Mai geschehen.
Nu muss mal gut sein.

Genähtes/Gefilztes - Kopfbedeckungen



Die neue Hutkollektion.
Sogenannte Junkerhüte. Aus Wolle und mit unterscheidlichen Borten.














Die brauen Kopfbedeckung ist wieder selbstgefilzt. Steht dem kleinen Chef gut, er möchte sie aber nicht tragen. Grund: uncool.

Gebasteltes

Output der letzten Monate.

Ich bin froh, dass das Handarbeiten und Basteln erfunden wurde, sonst wäre ich in den letzten Monaten wohl durchgedreht.
Heute habe ich die Produktion der Duftsäckchen beendet und muss auch nur noch ein einziges Gewand nähen.
Ein Höllenfensterkleid für eine Freundin, das hat sie zum Geburtstag von uns bekommen. Muss bis morgen fertig sein, leider habe ich es noch nicht einmal zugeschnitten.

Aber hier mal ein paar Fotos.



















Gefilzte Kappe




















Lesezeichen, davon habe ich nicht so viele, sind ein paar schon von mir verschenkt worden.


Kleine Duftsäckchen gefüllt mit Lavendel


















Duftsäckchen bzw. Entspannungsduftsäckchen. Gefüllt mit Melisse, Hopfen und Lavendel

Kommunikationsgestört

Noch immer spüre ich eine Kommunikationsstörung in mir. Ich schaffe es nicht, mal den Hörer in die Hand zu nehmen und zu telefonieren, obwohl ich es mir für die Ostertage so sehr vorgenommen habe.

Emails beantworte ich gerade auch nur schleppend und eine Karte wollte ich schon am Dienstag abgeschickt habe.

Ich habe gerade das Gefühl, dass ich das letzte halbe Jahr verdauen muss.
Körperlich geht es mir besser, einseitig laufe ich seit ein paar Tagen ohne Verband rum, aber es ist etwas zurückgeblieben.
Meine Motivation ist so gegen Null gefahren, dass ich mich nun endlich mal wieder aus dem Sumpf ziehen muss.
Hausarbeiten und Alltägliches was ich sonst nebenher gemacht habe, fällt mir immer noch schwer.

Heute werde ich mich mal an den Berg Bügelwäsche machen, den kleinen Chef habe ich schon zum Sockensortieren verdonnert.
Und dann steht das Mittelalterlager vor der Tür, da muss auch noch einiges fertiggestellt werden, für den Stand noch etwas, der Stand selbst ist noch nicht gemacht und ein Übergewand habe ich auch noch zu nähen.

Freitag, 10. April 2009

Licht

Endlich Licht am Ende des Tunnels.
Wie lange ich nicht wirklich im "Einsatz" war habe ich gestern, als ich in zwei Räumen die Spinnweben an der Decke weggesaugt habe.
Die neue Therapie ist gut angeschlagen und mir geht es wirklich endlich besser.

Morgen werde ich versuchen einseitig ohne Verband rumzulaufen.

Ich freue mich auf schöne Ostertage.

Freitag, 3. April 2009

Loch

Vor genau einer Woche bin ich in ein ganz ganz tiefes Loch gefallen.
Meine Lebensqualität habe ich nachgefragt, mir selbst die Frage gestellt, was mir gerade Spaß macht und wie es mir geht.
Die dauernden Schmerzen und das eingeschränkt/behindert sein, zermürbt mich.
Ich funktioniere noch einigermassen, breche dann am Abend ein.
Möchte am liebsten schon um 19 Uhr im Bett liegen, ab und an gebe ich dem nach.
Soziale Kontakte sind mir ein Greul.
Es gibt nur ganz wenige mit denen ich zur Zeit sprechen möchte und kann, aber auch das strengt mich meist an.
Drei Tage habe ich gebraucht, um mich bei einer Freundin für ein Geschenk zu bedanken, ich hoffe sie sieht es mir nach.
Gestern habe ich es nicht geschafft mich für einen zweistündigen Abendtermin aufzuraffen.
Ich kann das Haus einfach nicht verlassen, sobald ich hier angekommen bin.

Am Freitag war ich wirklich sicher, dass es so nicht auf Dauer weiter gehen kann, dann gehe ich ein, da hilft auch irgendwann kein (therapeutisches) Basteln und Handwerken mehr.
Mit der Lymphdrainage haben wir/sie übertrieben, das war zuviel des guten. Jetzt machen wir es anders, nachdem wir eine Woche pausieren mussten.
Ausserdem sind am Sonntag wieder drei Fäden durchgewandert.
Es war gut, als sie draussen waren und seitdem geht es auch wieder besser.

Heute hat mich eine Schulfreundin angerufen, wir hatten uns im Dezember zuletzt gesehen, damals war sie plötzlich erkrankt und bei unserem Treffen verschwunden. Heute berichtete sie mir, dass sie ebenfalls in ein Loch gefallen war, nun möchte sie wieder raus und hat sich als eine der ersten Aktionen vorgenommen, sich wieder bei mir zu melden.
Hat mich gefreut, es war ein sehr lustiges Telefonat und ich habs genossen mit ihr zu sprechen.

Das schlimmste an dem Ganzen ist für mich, dass ich solche Dauerleidenden wie ich es bin, nicht ausstehen kann.
Die nerven.
Ich nerve.
Man muss auch beissen können, sage ich gerne.
Ich finde ich habe lange genug gebissen.