Mittwoch, 28. Januar 2009

Gelesen: Maarten t Hart: Der Psalmenstreit

Die Geschichte um den ReederRoemer Stroombreker beginnt im Jahre 1739 in Maaluis.

Roemer verliebt sich als Junge in eine Netzflickerin heiratet aber auf das Geheiss seiner Mutter die reiche Diderica, bekommt dafür zwei weitere Schiffe und führt eine unglückliche Ehe, die nie vollzogen wird und dementsprechend kinderlos bleibt.

Einen Sohn zeugt er dennoch mit seiner grossen und unerfüllten Liebe.
Die historische Rahmenhandlung ist der sogennante Psalmenstreit, ein für den Leser der heutigen Zeit kaum nachvollziebarer Grund für Unruhen.
Ein Teil der Gemeinde, die besser gestellten wohlhabenden hängen an einer traditionellen, langsamen und sehr getragenen Singweise während des Gottesdienstes, die armen Fischer, Netzflicker und einfachen Handwerker sind Anhänger einer neuen, schnelleren Singweise.
Darüber entbrennt ein heftiger Streit in Maasluis und dem gesamten Land. Es kommt zu Plünderungen, Verwüstungen, Handgreiflichkeiten und Angriffen.

Die Redelsführer werden verbannt u.a. der Sohn des Roemer, der nicht weiss, wer sein Vater ist. Beide stehen auf gegenerischen Seiten, Roemer versucht immer wieder seinem Sohn zu helfen, scheitert aber aus unterschiedlichen Gründen.

Für Roemer und seine grosse Liebe gibt es zum Teil ein Happyend, Roemer, der schon immer unter Schlaf- und Ruhelosigkeit leidet, nicht vollständig, zu gross ist die Sehnsucht nach dem Sohn.

Mein Urteil: Ein echter ´t Hart, auch wenn er es mir am Anfang nicht so leicht gemacht hat, wie es mir sonst ergeht. Es brauchte ein bisschen, um mir den Inhalt des Psalmenstreites näher zu bringen und die ewigen detailfreudigen Debatten zum Thema sind sehr sperrig.
Dennoch ist Roemer eine Hauptfigur die so klar und deutlich vor einem steht, dass man ihr am liebsten die Hand reichen würde.
Es kann nicht nur daran liegen, dass ich zur Heimat von Maarten ´t Hart so eine grosse Verbundenheit fühle, dass ich jedes seiner Bücher und Figuren ins Herz schliesse, schratig und eckig und kantig wie sie stets sind, er ist einfach ein ganz grossartiger Autor.
Verschenken würde ich es wohl nicht, obwohl mir gerade einfällt, dass es meiner Freundin Barbara gefallen könnte.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein Buchthema wie für mich gemacht... welches Buch von t'Hart würdest du als Einstieg empfehlen?

Land-Pomeranze hat gesagt…

Der Autor ist wundervoll und ich könnte mir vorstellen, dass er dir auch gefallen könnte.
Meine ersten waren "Die Netzflickerin" oder "Das Wüten der ganzen Welt", genau weiss ich nicht mehr, welches ich zuerst gelesen habe.