Donnerstag, 18. Dezember 2008

Rückblick 2008

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und ich möchte zurückblicken.

Am ersten Tag des neuen Jahres 2008 war ich ganz sicher, es wird das schlimmste Jahr in meinem Leben.
Aber es kam ganz anders.
Und so blicke ich auf ein ereignisreiches und schönes Jahr zurück.
Viele Erinnerungen strömen gerade ein, z.b. der Besuch bei Freunden gleich im Januar, dort war noch nicht klar, wohin die Reise ging und ich erinnere mich gerne daran, wie schön (verregnet) das Wochenende war.
Ab Februar hatte ich dann - endlich - den langersehnten Firmenwagen und bin froh und glücklich darüber und werde es wieder als sehr angenehm empfinden, damit am Sonntag in den Urlaub zu fahren.
Im Frühjahr habe ich einen einschneidenden Entschluß gefasst, beim Walken war es und ich verkündetet meiner Freundin B., dass ich vor meinem 40. Geburtstag eine OP durchgeführt haben möchte, da ich meine Lebensqualität nahezu täglich sinken sah.
Im Sommer habe ich mich kaum noch auf Parkplätze getraut, da ich so bewegungsunfähig war, dass ich immer in Sorge war, nicht mehr vom Parkplatz zu kommen.
So habe ich dann einige Gutachten erstellen lassen und diese dann erstmal liegen lassen.

Zu Ostern ging es nach Holland, die ganze Vorsaison hatten wir ein Plätzchen auf einem tollen Campingplatz angemietet.
Wenn ich an die Ostertage denke, dann überkommt mich sofort wieder dieses wohlige Gefühl, dass ich dort die ganze Zeit über hatte. Das Wetter war wirklich schlecht, es hat geregnet, es hat geschneit, Vorzelte wurden zerstört, wenn es nicht vom Gatten gerettet wurde, aber wir hatten es gemütlich und warm. Unser Vorzelt war zu einem Wohnzimmer geworden und ich war jeden Tag froh, dass ich den Satz des Gatten: Wir brauchen keine Palletten, das ist unnötig", ignoriert hatte. Es war so schlammig, wir wären beim ersten Schritt ins Vorzelt im Schlamm versunken.
In diesen Tagen hatten wir den Strand häufig für uns alleine und so konnte ich unglaublich viele Muscheln und andere Schätze finden.
- Da fällt mir ein, der kleine Chef und ich hatten ein grössers Kunstobjekt angefangen, da müssen wir noch mal ran.
Bis Mitte Juni dreht sich bei mir eigentlich fast alles nur um die Zeit, die ich in Holland verbringen konnte. Ich liebe es da und der 4,5 wöchige Urlaub im Mai ist unvergessen.
Es war wundervoll.

Danach war ich dann auch endlich soweit meine Gutachten einzureichen. Die Krankenkasse meldete sich sehr schnell und schickten mich zum medizinischen Dienst.
Eine nette Dame, war sehr entsetzt über meinen "Zustand", schüttelte immer wieder traurig den Kopf und teilte mir mit, dass es keinen Zweifel geben würde, dass ich diese notwendige OP bezahlt bekommen würde.

Die Sommerwochenenden verbrachten der kleine Chef und ich verbrachten die meisten Wochenenden alleine, da der Gatte seit Juni durchgängig 6 Tage in der Woche arbeitet. Das ist nicht immer schön, aber notwendig und ich schlafe seitdem viel besser.

Im Spätsommer kam dann das Schreiben der Krankenkasse mit der Zusage die OP Kosten zu übernehmen.
Da klopfte mein Herz schon schneller und das hielt eine ganze Weile an. Hätte ich nicht zwei ganz tolle Frauen an meiner Seite gehabt, die mir in dieser Zeit geholfen haben, dann wäre ich wohl durchgedreht.
Eine von beiden hat dafür gesorgt, dass die Rahmenbedingungen so grossartig waren, dass ich mich noch heute so darüber freue, dass ich immer noch nicht weiss, wie ich es in Worte fassen kann.
Tja und die andere? Was soll ich da sagen? Ich spüre noch heute ihre Knutscher auf der Stirn, die ich die ganze Nacht über bekam, die sie nach der OP an meinem Bett verbracht hat, auch hat sie mir tapfer eine Nierenschale hingehalten, als ich (fast) kotzen musste. Auch das ist nicht wirklich beschreibbar, wie ich mich dort gefühlt habe. Das trage ich in mir und denke ganz häufig daran und bin ganz stolz so eine tolle Freundin zu haben. Heiraten wird sie mich nicht, gut, bleiben wir bei unseren Männern.

Nun beschäftige ich mich immer noch mit den nachwehen der OP und versuche ein neues Körpergefühl zu entwickeln, wie verquer es um mein eigenes bestellt war, merke ich erst jetzt, wenn ich mich mit anderen vergleiche. Das wird noch etwas dauern, es ist aber etwas auf das ich mich sehr freue.

Ausserdem kam der kleine Chef noch in die Schule.
Ich kann nur den Satz einer Freundin zitieren, den sie mir als Antwort auf meine Aufforderung: Sag bitte etwas gutes über die Schule, sagte. "Sie ist nach vier Jahren vorbei."
Mehr will ich dazu gerade gar nicht schreiben.

Beruflich war das erste Halbjahr deutlich erfolgreicher als das Zweite, aber es ist nicht so schlecht, dass ich nervös werden müsste.
Der Gatte ist immer noch sehr zufrieden mit seinem Job und hängt sich gerade richtig rein. Das freut mich sehr, auch wenns am Anfang hart war, da es ordentliche Lohneinbusse bedeutet hatte, als er gewechselt ist.

Der kleine Chef ist verliebt, in seine beste Freundin (heute hat er ihr einen Labello geschenkt, sie hätte so trockene Lippen, da mag er sie nicht küssen) und seine erste sportliche Karriere gestern beendet. Da wird er im neuen Jahr etwas anderes ausprobieren.

Von ein paar Menschen habe ich mich getrennt. Einige Trennungen waren schmerzlich und werden wohl immer ein (Familien)thema bleiben und sind nicht immer leicht zu leben, aber es ist so wie es ist. Andere Trennungen sind geschehen, weil ich für mich erkannt habe, dass ich mich nicht mehr um jeden Preis mit Menschen umgeben muss, lieber gehe ich auf Abstand oder lasse es ganz, als zuviele Kompromisse einzugehen oder mir geschwönschwätz anzuhören.
Die Blogplattform habe ich ebenfalls gewechselt, nach drei Jahren war das auch eine (wichtige?) Entscheidung. Wie auch immer, ich fühle mich hier wohl und kann wieder über meine Gedanken schreiben und lese keine Dinge mehr, die ich nicht lesen und wissen will.

Aber dafür habe ich auch eine (Schul)Freundin zurückbekommen, mit der ich mich schon ein paar mal wiedergetroffen habe und hoffe, dass sie uns auch bald mal besuchen wird.

Unser fast schon verloren geglaubtes Mittelalterhobby habe ich wieder entdeckt, das lag zum grössten Teil an unserer Veranstaltung zum Tag des offenen Denkmals. Es hat mir Spaß gemacht mit Kindern zufilzen und meine Dinge auszustellen und das werde ich weiterbetreiben, auch wenn der Gatte uns wohl nicht mehr begleiten wird, was sehr schade ist.

Am Haus ist leider nicht wirklich viel passiert. Noch immer sieht es, beonders von aussen, furchtbar aus, über das Dach möchte ich gar nicht reden.
Ob im nächsten Jahr etwas geschieht?
Im Sommer werden wir auf jeden Fall nicht wegfahren und haben uns fest vorgenommen, etwas zu stemmen.

Und nun freue ich mich sehr auf unseren Urlaub, es ist eine logische Konsequenz aus den Ereignissen des Jahres, dass wir sowohl meinen 40. als auch Weihnachten nur zu dritt feiern werden.
Auch wenn ich weiss, dass es für meine Mutter sich gefreut hätte (uns) den kleinen Chef zu Weihnachten zu sehen.
So, das soll es erst mal gewesen sein, ich freue mich auf 2009!

8 Kommentare:

Kea_Birdie hat gesagt…

Meinen Rückblick gibt es per Mail. Das blogge ich nicht ;)

eineFreundin hat gesagt…

@Kea -> Ich hoffe, Du vergisst mich dabei nicht... ;)

@ Meine Busenfreundin -> Das hast Du wunderschön geschrieben. Ich glaube, ich könnte auch rückblicken, wenn ich Zeit dazu finde... Ich kann nur sagen: "Danke, dass es Dich gibt!

Zufrieden lächelnde Grüße
eineFreundin.

Land-Pomeranze hat gesagt…

Liebe Frau Kea_Birdie, da hoffe ich doch stark, dass ich im verteiler bin. Herzliche Grüsse

Land-Pomeranze hat gesagt…

@eineFreundin. Danke, das kann ich nur zurückgeben und schrieb es auch noch mal in euere Karte, manchmal muss es einfach mal niedergeschrieben werden.

Anonym hat gesagt…

Die Geschichte mit dem kleinen Chef und dem Labello ist richtig süüüß.
Ich finde, dass dein Jahr ganz schön turbolent war und der Abschluss den Jahres nur in kleiner Runde gibt dir vielleicht auch die nötige Ruhe zurück.

Anonym hat gesagt…

Mir hat noch nie ein Mann ein Labello geschenkt. Sag mir bitte Bescheid, wenn der kleine Chef Schluß mit der RauenLippenFreundin macht :O)

Die einschönesgutesJahr Besucherin

Land-Pomeranze hat gesagt…

@der kleine Chef ist auch schwer verliebt, das ist wirklich süss. Bin mal gespannt wie lange es anhält, sie himmelt ihn eigentlich schon immer an.

Land-Pomeranze hat gesagt…

@Besucherin. Er will jetzt noch einen draufsetzen und ein Gedicht für sie schreiben. Er gibt wirklich alles, da wirst du noch einen Moment warten müssen.