Mittwoch, 17. Dezember 2008

Karriereende

Der kleine Chef wird sich heute von seine aktive Fußballkarriere beenden.

Es ist sehr schade, dass er diesen Schritt geht, aber es zeichnete sich immer mehr ab, dass er nicht der nächste Nationalspieler wird.

Eigentlich wusste ich nach dem ersten Training, dass er komplett talentfrei ist.
Der Gatte wollte es erst nicht glauben, die Oma auch nicht.

Nun spielte er 1,5 Jahre jede Woche Fußball und es war ÜBERHAUPT keine Entwicklung zu bemerken.
Solange er es nicht bemerkt hat, haben wir - gemein wie Eltern sein können - nur hinter seinem Rücken - über ihn gelästert.
Ich hatte auch bemerkt, dass er nach dem Training überhaupt nicht mehr erzählen wollte und die Lust die Fußballsachen anzuziehen war ebenfalls sehr gering.

Als ich hier frisch operiert daniederlag hatte die Oma sich mal das Training angesehen und sich sogar zu dem Satz "Er ist der schlechteste" hinreissen lassen.
Vor zwei Wochen stellte der Gatte fest, dass er nicht einen Ballkontakt beim Trainingsspiel hatte und so sah ich dann die Zeit gekommen, mal einen anderen Weg einzuschlagen.

Solange es ihm Spaß bereitet hat, sah ich überhaupt keine Veranlassung ihn in eine andere Richtung zu lenken, aber um am Sport Vergnügen zu haben, gehört es auch dazu, dass man Erfolge hat.

Letzte Woche sind wir - ganz zufällig - in der Stadt unterwegs gewesen. Dabei sind wir an der Karate-Schule vorbeigekommen.
Wir haben den Kindern zugesehen.
Ich habe selbst sehr viele Jahr Judo gemacht und finde Kampfsportarten toll und habe dort viele gute Erfahrungen gemacht, besonders für mich selbst.
Im nächsten Jahr wird er ein Probetraining dort machen und heute morgen im Auto hat er seinem besten Freund schon mitgeteilt, dass er heute zum letzten Mal zum Fußball geht.

4 Kommentare:

eineFreundin hat gesagt…

Das hört isch doch nach einer guten Entscheidung an. Ich glaube, Karate wird ihm gefallen.

Anonym hat gesagt…

Keinen Ballkontakt zu haben, ist nur für die N° 1 akzeptabel (das ist der, der die Flaschen im Netz bewacht).
Mein Sohn hätte gern weitergemacht; angeblich war das Geld nicht mehr da... aber für die Jugendfeuerwehr ist er zu klein. *seufz*

Schön, daß ihr was anderes gefunden habt; durch Ausprobieren findet man schließlich das, was einem paßt. t

Land-Pomeranze hat gesagt…

@eineFreundin. Wir werden schon noch das Richtige für den Herrn finden. Der Trainer hat es sehr bedauert, was nicht an der Spielerischen Qualität des kleinen Chefs lag, sondern wohl eher an dem Kontakt zu den Eltern.
Ich fands gestern wieder sehr peinlich, dass er und der CoTrainer für ihr tolles Engagement, ausser von uns von niemanden ein kleines Weihnachtsgeschenk bekommen haben. Was für ein Pack!

Land-Pomeranze hat gesagt…

@Loco. Gestern gab es noch mal Tränen, als er erzählt, dass er gemerkt hat, dass er der Schlechteste war.
Wir konnten ihn trösten und er wird darüber hinwegkommen, kein Profi zu werden.
Und mir tat es gestern auch leid mitanzusehen, dass er bei einem 5:5 Spiel in 10 Minuten keinen Ballkontakt hatte.
Angst vorm Ball hat er inzwischen auch, ich war ein halbes Jahr nicht beim Training und war ziemlich entsetzt, als er angefangen hat, war er besser als heute und mit mehr Spaß dabei, wir haben wohl den richtigen Zeitpunkt gefunden das Experiment zu beenden.

Fußball ist hier recht günstig, die Mitgliedschaft im Verein - mit 18 Euro - werde ich in einer Karate oder Taekwon-Do Schule schon im Monat hinlegen müssen, aber dafür erspare ich mir auch einige Gespräche mit Mütter, die ich nie hören wollte.