Dienstag, 25. November 2008

Maarten ´t Hart - Der Flieger

"Mein Vater war Totengärber. Sein Arbeitstag fing um halb acht an. von halb eins bis halb zwei durfter er Pause machen. Er machte Feierabend, "wenn von der Turmuhr der erste der Fünf-Uhr-Schläge ertönt. Dann hör ich auf. Als ob ich mich nicht genug abgerackert hätte.!".....Bis meine Mutter anfing, den Tisch für das Abendbrot zu decken, erzählte mein Vater von seinen Erlebnissen inmitten der Toten.

-- so beginnt Maarten ´tHart seinen Roman.
Wie in allen seinen Romanen spielt die Kirche eine wesentliche Rolle. In diesem Roman noch viel mehr und direkter als in all den anderen die ich von ihm gelesen habe.
Es geht um Ausschluß und Gemeinschaft, Freundschaft und Familienstrukturen, Aussenseiter und Anderssein und ganz ganz viel um Bibelforschung und Interpretation.

Mein Urteil:
Als Maarten ´tHart Fan überlege ich nicht lange, ob ich noch ein Buch von ihm lesen möchte oder nicht, ich möchte sehr gerne sein komplettes Werk lesen und da ist nurnoch wenig abzuarbeiten.
Wäre das mein erster Roman von ihm gewesen, weiss ich nicht, ob ich so begeistert gewesen wäre, wie von den Anderen, man muss den Autor schon sehr mögen, um sich durch seitenlange Debatten über Bibelinterpretation angereichert mit vielen Zitaten aus der Bibel zu "quälen" Ich konnte das gut annehmen und habe mich an den Debatten erfreut. Interessante Gedankengänge, die mir bisher so noch nicht unterkamen.
Für mich ist Maarten ´tHart ein so bedeutender Autor, da er mein kindliches In-Holland-ist-alles-schön-bunt-und-alles-haben-sich-lieb genommen hat und mir eine ganz anderes Seite unserer Nachbarn aufgezeigt hat, die ich glaubte, so gut zu kennen.
Ich würde das Buch nicht unbedingt verschenken, ausser jemanden mit dem ich dann in den nächsten Wochen über die Bibel diskutieren möchte.

Keine Kommentare: