Montag, 7. September 2009

Abschied

Am Wochenende war ich zu einer Beerdigung.
Es war das erste Mal, dass ich es erlebt habe, dass ein Freund hinter dem Sarg eines Elternteils ging.
Ein trauriger Tag und ein Tag der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Beeindruckt hat mich zu sehen, wie sehr die Söhne mit ihrem Vater verbunden waren, wie sehr auch ganzen Familien mit dieser Familie verbunden sind und selbst weite Anreisen nicht gescheut haben.
(Naja - zumindest haben fast alle die Anreise gern in Kauf genommen, um ihre Freundschaft und Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen. Ein Freund fehlte, er wurde vermisst und mir geht das Verständnis für sein Verhalten komplett ab. Schon vor einigen Jahren habe ich zu diesem Mann und seiner Frau - die sich zig Jahre Freundin nannte - den Kontakt abgebrochen.
Sie haben es aber geschafft, mein persönliches Unwort 2009 von KURZARBEIT geben WELPEN zu tauschen.)

Zurück zur Beerdigung.

Besonders gut gefallen hat mir, wenn ich das in diesem Zusammenhang mal so schreiben darf, dass alle Söhne und auch viele Freunde ihre Kinder mitgenommen haben.
Bisher war ich oft alleine mit meiner Aussage, dass Kinder nicht von Beerdigungen und Trauer ausgeschlossen werden sollen, sondern dass sie in solchen Momenten ein ganz wichtiger Bestandteil der Familie sind und auch der Tod zum Leben gehört. Den Satz: "Kinder gehören nicht auf eine Beerdigung" halte ich für völligen Unsinn.

Viele der Freunde, besonders die jüngere Generation wohnt gar nicht mehr in unserem Heimatort, dennoch waren sie da.
Diese Familie kann wirklich sehr glücklich sein zu sehen, wie viele Freunde sie haben.
Dies hat mich ebenso beeindruckt, wie der Bericht über die letzten Tage des Verstorbenen.
Ich bin - leider - ganz sicher, dass mir niemand mehr so etwas erzählen wird.
Ich kenne keine Familie bei der ich mir solch eine gemeinsame Sterbegleitung vorstellen kann.

Einer der trauernden Söhne liest hier ab und an, ich hoffe, es ist ihm nicht unangenehm, dass ich diese Zeilen geschrieben habe.

Zum Schluß noch, der Tag des Abschieds, war gleichzeitig ein Tag der Wiederbegegnung. Das Leben hat immer wieder eine Überraschung parat, so heiratete meine erste grosse Liebe, just an dem Tag und zwar heimlich.
Hätte der Beerdigungskaffee nicht in der gleichen grossen Lokalität stattgefunden, wäre es wohl noch einige Zeit im Verborgenen geblieben.
So konnte ich auch hier gratulieren und bin nun sicher, dass ich mit dem Bräutigam wohl lebenslänglich irgendwie verbunden sein werde, das Schicksal oder der Zufall lässt uns doch immer wieder übereinander stolpern, auch wenn es ab und an einige Zeit der Funkstille gibt.

Und nun nutze ich meinen Tag der Kurzarbeit und schaffe im Haushalt einiges weg, was sonst liegen bleibt.
Gar nicht schlecht.

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